Gerhard Andrées Collage zeigt den Palast der Republik mit dem Berliner Fernsehturm im Hintergrund. Aufgrund der Verarbeitung von Asbest als Brandschutz im Palast der Republik, wurde dieser gleich nach dem Mauerfall geschlossen. Die Collage mit dem facettenreichen Titel „Transpositionen der Zeit“ entstand 1997, etwa ein Jahr bevor die Asbestentkernung begann. Im gleichen Jahr realisierte Andrées eine Fernsehproduktion mit dem Titel „Transpositionen der Zeit – Transpositionen des Raumes / Transitraum Berlin-Budapest“ in Zusammenarbeit mit dem Kischelli-Museum Budapest, dem Goethe-Institut und dem Center for Culture & Communication Budapest. Der Künstler realisierte u.a. eine begehbare Videoinstallation. Ausschnitte des Videoprojektes überlagern sich in der vorliegenden Collage mit den einstigen Prestigebauten der DDR.
Budapest war für viele DDR-Bürger*innen ein beliebtes Reiseziel, weil es sich ökonomisch dem Westen gegenüber aufgeschlossen zeigte. Im Spätsommer 1989 wurde es zur Hauptanlaufstelle für Flüchtende Ostdeutsche, die auf eine BRD-Staatsbürgerschaft hofften. Das Goethe-Institut bot schon 1988 in seiner Budapester Zentrale Literatur an, die in der DDR verboten war.
